Kunstprojekt der Städtischen Museen Paderborn. Ausstellung „Panta Rhei“ in den Städtischen Museen und Galerien Paderborn vom 23. August 2023 bis 21. Januar 2024. Unser Exponat ist zu sehen im Kunstmuseum im Marstall in den WASSER EIMER WELTEN.

Wasser ist die unsichtbare Lebensgrundlage unseres Betriebes. Es schlummert im Boden, unter der Oberfläche, wie hier im zugedeckten Bauch des Eimers.

Als SoLawi Vauß-Hof bauen wir in Salzkotten-Scharmede für 130 Familien ganzjährig Bio-Gemüse an – in Gewächshäusern und im Freiland. Zudem haben wir einen Agroforst gepflanzt. Auf diesem Baumacker wachsen Obstbäume und Beerensträucher gemeinsam mit Gemüse und Kräutern in einem Marktgarten auf kleiner Fläche. Die Bäume heben das Grundwasser mit ihren Wurzeln näher an die Oberfläche und sorgen für Schatten. So nützen sie den Gemüse- und Kräuterpflanzen in Zeiten großer Hitze und langer Trockenheit, indem sie ihnen einen optimalen Lebensraum schaffen. Durch diese Symbiose, die ein eigenes Mikroklima schafft, wird das Wasser im Agroforst länger im Boden und in den Pflanzen gehalten. Eine aufgetragene Mulchschicht und herabgefallene Blätter sorgen für eine verdunstungsarme Bedeckung und für den Aufbau einer wasserspeichernden Humusschicht.

Durch diese Art des intensiven Anbaus wachsen viele unterschiedliche Pflanzenarten auf kleinem Raum. In den unterschiedlichen Schichten des Forstsystems entstehen Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Kleinlebewesen: am Boden, in den Sträuchern sowie zwischen den Zweigen und in der Rinde der Bäume.

Klimawandel – Veränderter Wasserkreislauf in der Landwirtschaft

In den letzten Jahren macht sich auch bei uns der Klimawandel in allen vier Jahreszeiten stark bemerkbar. Die jährliche Niederschlagsmenge ist zwar nur wenig zurückgegangen, dennoch stellt uns die veränderte Lage vor einige Herausforderungen, denn der Niederschlag verteilt sich anders über das Jahr: In den trockenen Sommermonaten ist der Boden stark ausgetrocknet und verhärtet, so dass wir unsere Pflanzen bewässern müssen. Es entstehen tiefe Risse im Boden und die Wurzeln der Pflanzen können sich nicht ins Erdreich graben. Hier versuchen wir – wo möglich – auf eine sparsame Tröpfchenbewässerung zurückzugreifen, um die Kulturen zu erhalten und Wasser einzusparen. In den Übergangsjahreszeiten und in den Wintermonaten hingegen kämpfen wir mit stark erhöhten Niederschlagsmengen: Die Böden sind stark schlammig, da der Lehmboden die Nässe an der Oberfläche hält. Auch zu viel Wasser ist schädlich für die Pflanzen. Sie ertrinken in der Staunässe oder Jungpflanzen können nicht pünktlich ausgepflanzt werden, was zu späteren und kürzeren Erntezeiten führt – mit negativen Auswirkungen auf die Erntemenge. Über ein Drainagesystem leiten wir deswegen das Wasser aus dem Ackerboden und zurück in unseren Brunnen. Um die Verwendung von Trinkwasser zur Bewässerung zu vermeiden, sammeln wir das Regenwasser in großen Tanks und wollen zudem ein großes Güllefass als Wassertank aufstellen, um über die Regenzeiten Wasser für den heißen Sommer zu speichern.